Was Sie über die Änderungen der ÖNORM B 1991-1-4 wissen sollten.

Die Normen sind ein wesentlicher Bestandteil der Bauindustrie und tragen dazu bei, dass Gebäude sicher und stabil sind. In Österreich wurden kürzlich Änderungen an der nationalen Norm ÖNORM B 1991-1-4 vorgenommen, die seit April 2023 in Kraft sind. Diese Änderungen betreffen die Grundwerte der Basiswindgeschwindigkeit und des Basisgeschwindigkeitsdrucks, den Geltungsbereich der Tabelle A.2, die Druckbeiwerte bei Solarpaneelen sowie weitere kleinere Änderungen.

1) Anpassung der Grundwerte der Basiswindgeschwindigkeit und des Basisgeschwindigkeitsdrucks in bestimmten Ortschaften:

Die Änderungen an den Grundwerten der Basiswindgeschwindigkeit und des Basisgeschwindigkeitsdrucks in bestimmten Ortschaften wurden nach einer genauen Auswertung durchgeführt. Die betroffenen Ortschaften sind Bad Tatzmannsdorf, Ferlach, Aigen im Mühlkreis, Obertauern und Seckau. Die Anpassungen sollen sicherstellen, dass die Gebäude in diesen Orten den neuen Anforderungen entsprechen und vor möglichen Schäden durch Wind geschützt sind.


2) Ausweitung des Geltungsbereichs der Tabelle A.2:

Die Tabelle A.2 wurde aktualisiert und der Geltungsbereich der Tabelle A.2 wurde erweitert. Die Basisgeschwindigkeitsdrücke qb,0 sind jetzt auch in Standardorten nach Tabelle A.2 zu ermitteln, wenn sich das Gebäude auf einem Geländesprung befindet, der stärker als 45° geneigt und höher als 100 m ist. Dies soll sicherstellen, dass die Gebäude auch in diesen Fällen den erforderlichen Windbelastungen standhalten können.



3) Begrenzung der Druckbeiwerte bei Solarpaneelen parallel zur Dachfläche:

Die Änderungen bei den Druckbeiwerten betreffen Solarpaneelen parallel zur Dachfläche. Die Druckbeiwerte sind nun auf den cp,1-Wert der darunterliegenden Dachfläche begrenzt. Diese Änderung soll sicherstellen, dass die Solarpaneelbefestigung wirtschaftlicher dimensioniert werden können und somit die Energiewende vorantreiben.


4) Weitere kleinere Änderungen:

Es gab auch noch weitere kleinere Änderungen bei Vordächern, Starkstromfreileitungen und der Einarbeitung von HORA. Diese Änderungen sollen sicherstellen, dass die Normen an aktuelle Gegebenheiten und Anforderungen angepasst sind.